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Alle Diskussionen um Abrüstung sind lächerlich.
Die Menschen sind überbewaffnet, seit sie Schuhe tragen!
Sie schreiten über die Erde, ohne sie wahrzunehmen.

Wer geht gerne barfuß?
Wer das gerne tut, hat sicher schon erlebt, dass Bloßfüßigkeit eine Form der Entkleidung ist, die in verschiedenen Situationen als Provokation bzw. als unwürdiges Verhalten empfunden wird. Als Möglichkeit, barfuss zu gehen, ohne dabei bloßfüßig aufzutreten, habe ich die sohlenfreien Sandalen erfunden.


 

 

 


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Beweggründe zur Idee „sandalen sohlenfrei“  


Als Kind trug ich zu Hause über das ganze Jahr nie Schuhe oder Socken. Sobald die Temperaturen das auch nur irgendwie zuließen, war ich auch im Freien bloßfüßig unterwegs. Ich habe einmal am 24. Dezember während eines Fönsturms eine Klettertour barfuß gemacht, ich liebte es, Geröllhalden hinunterzulaufen. Ich konnte in jeder Situation ohne Schuhe unterwegs sein. Ich habe mir dabei nicht viel gedacht, ich habe das einfach getan. Später, als Mitglied einer Tanzband, wurden wir aus einem Unterhaltungslokal verbannt, weil ich ohne Schuhe musiziert habe. In einem anderen Lokal wurde ich als Gast weggeschickt, weil ich das Lokal barfuß betreten habe. Damals schämte ich mich für mein unhöfliches Verhalten. Ich wollte niemanden provozieren, ich habe nur getan, wie mir zumute war. Ich lernte, mich anzupassen.
Im Herbst 1983 beschloss ich, ich hatte gerade die letzten Verhandlungen wegen meiner im Jahre 82 inszenierten Desertion beim Bundesheer durchgestanden, meine Einstellung zur Bewaffnung des Menschen durch Barfußgehen zum Ausdruck zu bringen. Im Frühjahr warf ich mitten in einem Park in Wien meine Schuhe in einen Mistkübel und setzte meinen Weg zur Musikschule, in der ich als Klavierlehrer arbeitete, bloßfüßig fort. Aber es gab nur Probleme. Nur sehr wenige konnten meine Motivationen nachvollziehen. Mein Verhalten war so unpassend und ungebührlich, schließlich erkrankte ich auch noch, wohl unter dem Stress der Nichtakzeptanz meines Vorhabens, und ich gab auf. Ich trug wieder Schuhe und wusste von da an, wie sehr die Bekleidung der Füße Bestandteil unseres kulturellen Selbstverständnisses ist.
Seither habe ich alle Gelegenheiten genutzt, dann barfuß unterwegs zu sein, wenn es keinen Anstoß erregt. Ansonsten habe ich Schuhe getragen, „wie es sich gehört“.
Nun sind 20 Jahre vergangen. Ich habe inzwischen alle Rollen zu spielen gelernt, ich habe aber auch gelernt, so aufzutreten, wie ich das für gut und richtig finde, unabhängig davon, wie andere dazu stehen.
Nun hatte ich vor ca. zwei Jahren die Idee, sohlenfreie Sandalen zu erfinden, um bewusst im Rahmen unserer Bekleidungskultur auf den Grundwert, barfüßig die Erde zu berühren, sie mit direktem Hautkontakt zu beschreiten, hinzuweisen.
Mit diesen Sandalen gibt es die Möglichkeit nicht bloßfüßig, aber barfuß unterwegs zu sein.

Komponieren heißt Beziehungen zu setzen, Verhältnisse zueinander auszudrücken. In meiner Lebensvision, MUSIK zu SEIN, nicht von ihr oder mit ihr zu handeln, ist es mir wichtig, der Erde, auf der ich stehe und gehe, unmittelbar verbunden zu sein, diese Verbindung zu erleben und zu leben.
Ich möchte sie alle einladen, sich auf Bar- oder Bloßfüßigkeit einzulassen, zu bestimmten Gelegenheiten den direkten Kontakt mit der Erde zuzulassen.
Ich lade natürlich auch dazu ein, die sohlenfreien Sandalen zu tragen, dann, wenn „Bekleidung“ angebracht ist, aber dennoch Temperatur und Rahmen Barfüßigkeit zulassen.

Barfuß gehen ist nicht unhygienisch, nicht unanständig und in unserer Kultur nicht Ausdruck von Armut. Es ist Ausdruck eines Lebensgefühls, Ausdruck der Verbundenheit mit und der Liebe zur Erde und allen Geschöpfen, die sie bewohnen.
Barfuß gehen ist Ausdruck der Offenheit, der Verwundbarkeit, der Entwaffnung und ist heutzutage in vieler Hinsicht mehr angebracht, anständiger und sauberer als die Verwendung von Schuhen, die ökonomisch und ökologisch unter oft kriminellen Bedingungen als Wegwerfware auf dem Markt angeboten werden.
Ich möchte sagen: Barfuß gehen ist noch nicht Mode, aber es ist modern!

Johannes Wohlgenannt Zincke, 29.3.2002

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